In jedem Informationspool herrschen gewisse Erneuerungszyklen. Eine veraltete Nachricht wird durch den Nutzer oder Besizer entweder verändert, gelöscht, oder von neuerem Inhalt aus dem Reservoir gedrängt.
Nun sind sowohl das Internet, als auch die Stadtbibliothek Informationspools mit ähnlicher Ausrichtung (Möglichst viele Nutzer; möglichst geringe Hemmschwelle; relativ anleitungs-freier Zugang zu den Inhalten). Also lagern sich beide Pools aneinander an und inspirieren sich gegenseitig.
Doch es gibt Reibereien:
Der Erneuerungszyklus von Infomaterial im Netz überfordert den traditionellen Beschaffungszyklus (und das Budget!) der gemeinen Ortsbücherei bei weitem. Wer vor allem Gedrucktes ausliefern soll, und das für alle, kann nicht den jeweils neuesten Software-Band parat haben, den es auf dem Markt gibt.
Braucht es dass überhaupt? Hat nicht jeder schon einen Schirm? Nein. Kinder von 3 bis 12 Jahren lernen immer noch am besten aus dem Buch. Weiter sind gut 22% der Bevölkerung, also ein knappes Viertel, ohne direkten Online-Zugang. Auch ist das Internet dem mobilen Lernen haushoch unterlegen. „Mobiles Lernen“ hier im Sinne von »unterwegs, abends im Bett, dabei im Rucksack, Lektüre für den Arzt oder die Wartezeit« – Buchvorteile eben.
Gesucht wird also Prä-Netz-Literatur. Gedruckte Bücher, die den Weg ins Internet ebnen, wenn der Lernende nur sehr begrenzten oder gar keinen Zugang zu einem Rechner und dem Netz hat. Simpel für den Starter und trotzdem nah am Puls der Zeit.
Solche Bücher sollte jede Bücherei vorhalten können. Aber das Netz galoppiert so schnell, dass die Bibliotheken zu Archiven der Computerprogramme werden. Wo findet man heute noch Word 2.0 für Windows 95 ? Nur in der Stadtbücherei.
Aber die Bücherei kann eben nicht die jeweils neueste Version von jedem Programm als Buch kaufen – die ganze Bücherei wäre nur noch davon angefüllt.
Also was tun? Ich habe keine Ahnung, aber ich liebe Bibliotheken. Bleiben wir mal dran.
Vielleicht benötigt jede Bibliothek einen Lulu-Freundeskreis?