Unterricht und Workshops planen, durchführen, evaluieren

Jede Planung von Fortbildung und Unterricht von Erwachsenen steht unter verschiedenen Problemperspektiven. Diese betreffen nicht nur das unmittelbare Lehr-Lerngeschehen bezüglich Ausgangspunkt, Durchführung und Ergebnis bei den Teilnehmenden, sondern es gibt auch eine ganze Reihe von Umgebungsvariablen, die relevant sind: Wer wird adressiert, wie viel Zeit und Mittel stehen zur Verfügung, was erhoffen sich die Verantwortlichen von der Veranstaltung?
Dazu gibt es das offensichtliche Paradoxon, dass viele Fortbildungen erst lange nach der Durchführung ihre ganze Wirkungsmacht entfalten. Jeder von uns kennt den „späten Aha-Moment“, der vielleicht erst Monate oder Jahre nach einem Input erfolgt und erst dann den Inhalt erst richtig aufschließt bzw. anschlussfähig macht.
Und weiter gibt es das Paradox, dass „Qualität im Unterricht“ zwar definiert, umgesetzt und erlebt werden kann, dass aber umgekehrt auch ungeplanter und wenig strukturierter Unterricht durchaus zu Lernfortschritten führen kann.

Wie also erfolgreich Unterricht planen?

Alle Planung geht von der späteren Kompetenz der teilnehmenden aus, wobei Kompetenz sich zusammensetzt aus den in Stufen angeordneten Möglickeiten von Wissen, Können und Beurteilungsfähigkeit. – Wissen: Ein zunächst rein kognitives Verständnis der Sachverhalte. Hier kommt es darauf an, dass Daten und Fakten an bestehendes Wissen oder Wollen anschließen können und damit ihren Wert erhalten.
- Können: Die Fähigkeit zur Herstellung von Artefakten, die nun immer auch Material und Methode umfassen.
- Beurteilungsfähigkeit: Dies ist eine Verbindung aus den beiden oberen Positionen, verbunden mit einer belastbaren Erfahrungsbasis. Sie wird dann besonders spannend, wenn etwas neu gelernt werden soll, also wenn manche gewachsene Erfahrungen an Wert verlieren und durch die beiden ersten Positionen neu orietiert werden sollen

Lernen im Erwachsenenalter ist zum einen eine stete Tatsache, wir lernen immer dazu aber andererseits auch eine sehr bewusste Entscheidung. Gerade aber in Ausbildungssituationen wird diese Entscheidung von außen aufgegeben. Die Folge ist Reaktanz, Widerstände also, die für eine gute Erwachsenebildung immer mit eingeplant werden sollten. Die gute Nachricht st, dass Reaktanz eine Energieform ist, die man teilweise auch nutzen kann.
(to be continued)