Erkenntnisse zum Schreibzeitplan während der Promotion

Eines der merkwürdigen Dinge beim Promotionsprozess, jedenfalls bei meinem, ist das völlig konträr stehende Verhältnis von Gesamtziel zu Einzelzielen. Dieser etwas kryptische Satz bedeutet nur, dass es merkwürdig ist, dass man einerseits aus Vergleichen weiß, dass eine Promotion über Jahre gehen kann und wird, aber dass man dabei immer so unter Druck arbeitet, als wäre nächste Woche Abgabeschluss. Die daraus entstehende Spannung und die Versuchung, insbesondere das Schreiben zu verschieben, bekämpft man mit einem Schreibzeitplan.

Master of the Schreibzeitplan ist und bleibt Christian Wymann, dessen Buch Der Schreibzeitplan: Zeitmanagement für Schreibende. UTB deswegen völlig zurecht gerade zum zweiten Mal erschienen ist. Wymann etwa rät – neben anderem – zur rückhaltlosen Bekanntgabe von Schreibzielen (nach außen) und zum peniblen Aufschreiben von Schreibleistungen (nach innen). Das Gute an der maschinellen Kontrolle von Schreibleistungen ist es auch, dass auch verzweifelte Halbstundensitzungen, eingeschoben zwischen zwei andere Aufgaben des Tages, sich zum Schluss in der Tagesleitung wiederfinden.

Nun hat Linux die schöne Default-Funktion „Wordcount“ und von dieser weg kann dann das digitale Schreibleistungs-Chart einfachst gefüllt werden. Bei mir werden dafür die Ordner 1_Manuskript und darin metas_zum_manuskript analysiert (im Bild links).
Diese Ergebnisse wandern dann in eine plaintext-datei (im Bild rechts). Wie man sieht, lauten regelmäßige Einträge in diesem Dokument auch „nada“.

Das Ganze – Markdown-Dateien, Begleitexte, Dokumentation – liegt im synchronisierten Cloudordner der baden-württembergischen Hochschulen bwSyncShare (never you worry about crashes again!):

wc -w ~/bwSyncShare2/0_Promotion/1_Manuskript/*
wc -w ~/bwSyncShare2/0_Promotion/1_Manuskript/metas_zum_manuskript/*
Schreibplanung in der Promotion mit Linux

Und es gilt, was Schreibtrainerin Helen Kara in ihrem Video „How To Write Productively“ sehr schön sagt: „All Progress is good Progress. No writing is ever wasted.“

So just keep on with the Schreibzeit!