Mindmapping auf dem Laptop: Freeplane, Mindmanager, Open Source und Vernunftware

Samstag, 15. Mai 2010 | Lesezeit: | Tags: |

Ich gehöre zur Gruppe der hartnäckigen Mind-Mapping-Nutzer. Angefixt wurde ich über einen Projektjob in Sindelfingen, bei dem der Mindmanager von Mindjet als Werkzeug auf den Rechner kam. Diese klassische Unternehmenssoftware für Windows konnte zum allerersten Mal Mindmaps auf den Screen zauberten. Und diese Maps als Text in Word exportieren. Cool. Bislang – also bis etwa 2003 – gingen Mindmaps nur auf Papier, waren aber ein gängiges Tool der Selbstorganisation.

Export in Mindmanager geht nicht mehr

Dann wechselte ich den Laptob, lernte Ubuntu kennen und verlieh den alter XP-Rechner mitsamt der Software. Er kam jetzt zurück und wurde für die ELSTER-Abgabe („the artist formerly known as Oberbayrische Finanzdirektion“) als Win-Maschine wieder reanimiert. Damit kam auch der Mindmanager wieder zurück. Nur ist jetzt auf dem Rechner jetzt Open Office, aber kein Word mehr. Kein Export des Textes mehr, blöder kleiner #fail.

Für die Arbeit mit Mindmanager aber gilt, dass der Bildexport und interne Navigierbarkeit eine Freude sind. Denn auch sieben Jahre nach Erhalt sind die Bedienung und Oberfläche von Mindmanager einfach angenehm. Kompliment.

Freeplane

Für den Ubuntu-Rechner, also das aktuelle Arbeitstier, suchte ich deswegen eine Software fürs Mindmappen und fand im offiziellen Programm-Wandschrank der Bewegung für Software nur Freemind. Ich suchte noch nach anderen Programmen und landete schließlich bei Freeplane

Freeplane ist ein „Fork“, die Weggabelung eines Software-Projekts, hier also Freemind. Unzufrieden oder ehrgeizig oder sonst motiviert hat einer der Entwickler seinen eigene Version heraus gebracht und bietet es bei sourceforge zum Download an.
Hat man das Programm installiert registriert man mit Freude, dass an der aktuellen Version viele Entwickler-Jahre geschliffen haben. Eine verständliche Oberfläche bietet ein Programm, das enorm umfangreich ist. So exportiert Freeplane jedes übliche Format. Selbst HTML. Coolio.

Doch leider fehlt im Team der Linux-Entwickler ein engagiertes Design-Studio, das die Oberfläche grundlegend analysiert und modernisiert. Die Ansätze sindbereits gut, aber beim Arbeiten reibt man sich doch an merkwürdigen Knöpfen, Farben, Wahleinstellungen. Dennoch: Freeplane ist eine echte Empfehlung , weil es als Java-Programm auch in Windows und Mac läuft und ein echter Alleskönner im Export ist. Der Download wäre dann hier

Die Alternativen

Wer jetzt noch mehr – oder andere – Programme benötigt, um Ideen zu visualisieren, sollte sich auf die Wikiseite des Freemind-Projektes begeben. Dort werden in bemerkenswerter Offenheit alle Konkurrenten, Mit-Wettbewerber, aber auch alternative Wege zur Präsentation gezeigt.

‚Vernunftware‘ für 35Euro/Jahr

Ungeprüft, aber brandneu und anscheinend mit einem Preis der Jury ausgezeichnet, ist XMind Hier finde ich das Preismodell charmant, ohne etwas über die Software sagen zu können: man kann sich die Basiversion kostenfrei herunterladen und zahlt für die ‚pro-Version‘ kulante 35 Euro im Jahr. Die Programm-Fietschrs jedenfalls sehen beeindruckend aus.

Die Evolution auf dem digitalen Mindmapping-Markt geht also zum Nutzen des Benutzers weiter. Coolio.

 



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