Offene Lernsysteme und der Übergang in geordnetes Lernen

Donnerstag, 1. März 2012 | Lesezeit: Lernen, offene Lernsysteme, niederschwellige Lernangebote, | Tags: Blogeintrag: Wie können wir Wissen und lernbereitschaft schon ab einem sehr niederschwelligen Level organisieren und evaluieren?, |

Als (Teilzeit-)Dozent bei der SAE Stuttgart sehe ich mit Interesse, wie dort Studenten aus einem geordneten Lernumfeld in den Beruf geführt werden. Mich würde nun aber auch interessieren, wie man ein offenes, anfänglich ungeordnetes Lernen (im Internet, auf der Straße, in offenen Gruppen) so organisieren und evaluieren könnte, dass es einen anerkannten Wert bekommt.

Um es als Frage zu formulieren: Wie kann unsere Gesellschaft, die ja berechtigterweise Wissen als Rohstoff und Antrieb definiert, ein möglichst niederschwelliges Angebot machen, um lernbereiten Mitmenschen einfache aber funktionierende Lernumgebungen zur Verfügung zu stellen und die Ergebnisse zu evaluieren und zu honorieren?
Wäre eventuell eine neue Volkshochschule denkbar, in der sich Lernbereite selbstständig organisieren und die erzielten Ergebnisse durch öffentliche Komitees abgenommen werden? Dieser Gedanke müsste etwas detaillierter formuliert werden, um Sinn zu ergeben und Handlungsschritte deutlich zu machen.
Dafür fehlt aber gerade die Zeit.
Meine Stichpunkte wären:

  • Lernorganisation über das Internet
  • Absprache von Themen über Abstimmungstools
  • Bereitstellung von Lernräumen und -Werkzeugen durch, ja wen?
  • Zielformulierung und Eingabe an ein Abnahme-Kommitee
  • Abnahme der Lernergebnisse durch ein Bürger- beisitzer-Kommitee
  • Ausgabe von Urkunden/Anerkennungen von Lernerfolgen, die damit als ‘Kleinstschritte in der Biografie’ auch für die Arbeitssuche oder sonstige Bewerbungen nützlich sind.

Als Mitglied eines Hackerspaces sehe ich, dass dort auch wild und ungebunden gelernt wird. Können Fortschritte von dort – nur als ein funktionierendes Beispiel einer freien Lernumgebung – überhaupt in eine Bewertungsraster transformiert werden? Ist das gewünscht und sinnvoll?

Dem gegenüber steht das Schulsystem, das ja auch viele Angebote macht. Allerdings sind diese Angebote zu einem überwältigenden Teil auf das erste Lebensviertel beschränkt. Ob das noch zeitgemäß ist?

Ein Forschungsfeld. Über jede Anregung dazu würde ich mich freuen

 



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