In der Serie „Strom & Substanz“ berichtet heute unser Bildungsagent Achim, live von der Learntec in Karlsruhe:
Erster Einwurf:
Zweiter Einwurf:
Ja, ist viel los. Also ich habe nicht gedacht, dass so viel los ist. Es ist der dritte Tag hier auf der Learntec. In den Hallen ist eine Geräuschkulisse, als würde man neben dem Flugzeug stehen. Da rauschen die Beamer, viele Farben, riesige Leinwände, viel Text, viele Bilder. Bam, bam bam. Ich war gerade noch in der Halle Eins, da geht es um Ausbildung, berufliche Ausbildung. Ich wusste gar nicht, dass es so viel Lernmanagementsystem -Anbieter gibt, an jeder Ecke steht irgendwie einer und dazwischen auch. Viele Eindrücke.
Ich suche noch so ein bisschen nach der Substanz. Da frage ich mich immer so ein bisschen, weil das ist viel Marketing. Gut, das ist eine Messe. Ja, soweit mal. Ich bin noch auf der Suche. Mal schauen wo ich noch Substanz finde.
Dritter Einwurf:
Jetzt muss ich mich doch nochmal melden, weil die Begegnung so unerwartet war. Mitten in den Gassen der Messestandfasaden, wo jeder Stand so viel kostet wie ein Ferrari, stand neun kleiner bärtiger Gandalftyp. Grau im Gesicht und auf dem Kopf. Angenehme Stimme. Spricht einfach Leute an. Er ist Journalist und macht Filmprojekte mit Jugendlichen, die kriminell geworden sind und im Knast sitzen. Der hat mich mit seinem Enthusiasmus sehr an Dich erinnert! 😎✌️
Achim traf hier auf das Projekt von Werner Herkert aus Neuenstadt am Kocher: https://nejako.de/
Der Webauftritt sagt: „Jugend- & Kriminalprävention live vor Ort = „Knastfilm“ (Doku), JVA-Geschichten & harte Fakten in 90 Minuten // Oder: journalistische Kurse, Seminare & Workshops“. Der fotografierte Flyer in Auszügen:
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Und tatsächlich bietet Herr Herkert neben der Präventionsarbeit auch noch Schreibberatung an. Biografische Parallelen können ab hier nicht mehr abgestritten werden. Auch das Thema „Was können Gefängnisse uns lehren?“ ist biografisch ähnlich präsent. Sehr nett.
Ungefragter Rückruf der Redaktion: Warum die Webadresse nejako.de?
Die Webadresse des Projekts sagt nun leider gar nichts über das Angebot aus, was ich als alter Marketingfuzzi als klaren Nachteil des Konzepts/Angebots werten würde. Eine „sprechende“, kurze deutsche und also leicht behaltbare Webadresse ist schnell erfasst und bleibt haften. Denn der Erstkontakt mit Interessenten und Partnern ist immer kurz, man hat nicht viel Zeit, das eigene Angebot zu zeigen und zu begründen. Wenn da die Webseite schon einen Teil des Liftings macht, ist das gut.
Dazu beweist das digitale Navigationssystem what3words, dass die Kombination von einer kleinen Liste aus grundlegend-einfachen deutschen Worten, Milliarden von Kombinationen erlaubt, die dennoch – Lernthema Pädagogische Psychologie! – durch ‚Vorstrukturierung‘ sehr gut behaltbar sind.
Man könnte fabulieren:
KnastLernDoku.de – - Knast-Lerndoku
JVAlehrtSchule.de – - Knast-Edu-Motion
Mit Bindestrichen oder in einem Wort kostet für jede diese URLs € 9,- im Jahr. Und jede kann problemlos auf eine bestehende Webseite , also könnte nejako.de als „Mutterschiff“, umgeleitet werden.
Naja, alles ungefragte Ratschläge, die ohne genauere Kenntnis der Lage schnell sinnlos werden können.