Watch the ghostly Elfes on the left side of the Jacket!
Rezension: W.B. Yeats, herausgegeben von Edward Larissy (2010)
Der Band von 2010, mit handlichen 200 Seiten im A5-Format, enthält zehn Stimmen zu je einem Feld Essential Yeats, also Frühe Prosa, Frauen, Mystizismus, Theater, Zeitgeschichte, Poesie-Konzepte, Später Yeats, usw.
Verfasst von irischen und amerikanischen Hochschuldozenten, we find a beautiful crafted, concise and yet wide casting primer for the medium to advanced Yeats-Adept. Eingeleitet mit einer gut rezipierbaren biografischen Timeline und nach dem Aufsatzteil ein raffinierter Index. Dazu kommt das wirklich ungewöhnlichen Yeats-Bild auf dem Cover (s.o.), das von den sonst üblichen Portraits deutlich abweicht.
Handlich und intelligent mit schönem Apparat
Der Band überzeugt u.a. mit Handlichkeit, so ist keiner der enthaltenen Aufsätze plus Literatur länger als 18 Seiten. Damit kann ab Seite 183 ein vorzüglicher, zehn Seiten langer Index erscheinen, der es in sich hat. Denn die Herausgeberschaft unter Edward Larissy hat die Liste zweifach gestaffelt: Während die Lemma-Liste zunächst konventionell mit dem Namensregister von Sachen und Personen beginnt (“Abbey Theatre”) , bricht in einem der letzten Einträge: “Yeats, W.B. WORKS” eine zweite Liste herein.
Diese autonome, zweite Sammlung rubriziert das Relevanteste zu William Butler Yeats endlich einmal nach logischen Einheiten qua Textsorte. Die Stichworte gehen also nach Buchausgaben, Sammlungen, Essays, Theaterstücken, Gedichten, usw. Ein sehr schöner Apparat!
Selbstredend können diese zehn Seiten nur das geraffte “Best of” von 50 Jahren eines extrem produktiven Dichters enthalten. Aber genau so etwas hyperkomprimierten Handliches wünscht man sich ja, um eine literarische Jahrhundertgestalt kognitiv und emotional erst einmal fest zu begreifen.
Der Wunsch nach Verständlichkeit durchstrahlt freundlich die angelsächsisch-akademischen Texte
Dazu kommt unschätzbaren Vorteil angelsächsischer Geisteswissenschaften, dass dort die Verständlichkeit hoch gehalten wird. Es wird ebenso ernsthaft wie lesbar geschrieben, auch und gerade in der Hochschule. Über das frühe Werk ab 1890 schreibt und zitiert Michael O’Neill:
Poem after Poem seeks the ‘wisdom’ that ‘speaks in images’, or attempts to imagine the ‘soul, disentaglend from unmeaning cicumstrance and the ebb and the flow of the world’, or sets its heart on ‘that far household where the undying gods await all whoose souls have become simple as a flame (E&I,p.95)
Incantory, revolving around a single image, ‘To a Rose upon the Rood of Time’ illustrates the complex ways in which Yeats seeks to ‘become simple as a flame’.
O’Neill (2010:32-33)
Seufz! … Die Seele, losgelöst von sinnlosem Gezänk und der Ebbe und Flut der Welt, sie wird einfach, wie eine Flamme. Toller Spruch, der nichts wirklich sagt und doch in der sprachlichen Verbindung seiner Elemente ziemlich swingt. Chanten Sie das mal.
Literatur & Links
- O’Neill, M. (2010): Early Yeats: ‚The Essence of Things‘. in Edward Larissy (Hg.) (2010): W.B. Yeats; S. 31-47.
- Larrissy, Edward (Hrg.) (2010): W.B. Yeats. Dublin ; Portland, Or: Irish Academic Press. (= Visions and revisions : Irish writers in their time). ISBN: 978 0 7165 3104 0
Definitiv ‚next Level W.B.Yeats‘ – sowohl in Materialformat wie Länge der Aufsätze – wäre dann der Band :
- Arrington, Lauren/Campbell, Matthew (Hrg.) (2023):
The Oxford Handbook of W.B. Yeats
1st ed. Oxford: Oxford University Press. (= Oxford handbooks). —>728 Seiten …
Abmessungen : 24.66 × 4.5 × 18.01 cm —> … im Format angeschnittenes A4 (‚Der aktuelle Wälzer‘)
ISBN-10 : 0198834675 | 978-0198834670 —> für aktuell (24.11) 160 Dollar bei Abebooks
Und kontrastierend, me culpa für den Banal-Link:
- Die englische Wikipedia bietet eine gut formulierte, strukturierte und fachlich wasserdichte Übersicht zu Yeats in Zeit, Werk und Wirkung. Dazu haben die englischen Autoren dem zentralen Artikel weitere gute Subseiten hinzugefügt.