Projekt: Institut für Landschaftsheuristik

Der Begriff „Landschaft“ erscheint mir als eine interessante Ausgangsbasis, um sich über Nachhaltigkeit und Engagement zu verständigen. Schon dieser Eingangstext ist nicht ganz stimmig. Das Suffix „-schaft“ bedeutet im Deutschen ein Feld von rechtlich geregelten Beziehungen, die sich auf eine Fläche („Graf-schaft“, Herr-schaft“) oder eine soziale Einheit („Mann-schaft“) beziehen.

Diese Definition steht aber NICHT im Lexikon. Also, was ist „Landschaft“ und welche Aufforderungen an uns kann dieser Begriff enthalten?

Die Idee dahinter: Den Begriff der Landschaft als Arbeitsbegriff für intelligente Interaktionen zu untersuchen, zu füllen und als Handlungsort für den Menschen, genauer die Bewohner, besser erfahrbar und insgesamt positiv veränderbar zu machen.

Landschaft kann man ohne weiteres als mehrfach besetzten Begriff erkennen. Von der Wortbildung her verbindet sich das einsilbig-starke Wort ‚ Land‘ mit dem deutschsprachigen Wortende (Suffix) ‚-schaft‘. Während das „Land“ in diesem Text als selbsterklärend genommen und nicht weiter etymologisch verfolgt wird, interessiert das Suffix ‚-schaft‘ mehr. Die Definition für „-schaft“ in diesem Text:

-schaft: Ein vereinbartes Feld der gegenseitigen Rechte und Pflichten im Sinne des Miteinanders, ein sozialer Vertrag und Verhandlungsgrundlage für Menschen in diesem Feld.

Beispiele dafür wären etwa die Mann-schaft, die Richter-schaft, die Burschen-schaft usw. Zurück zur Landschaft:

Die Landschaft ist nun also ein Raum von gegenseitigen Rechten, Pflichten und Vereinbarungen über ein erlebbares Stück Land oder dessen Nutzung. Aber das ist bei weitem nicht alles, denn neben diesem ‚ausgehandelten Miteinander‘ ist die Landschaft für mich als Individuum sicher auch ein räumliches Feld der realen Eindrücke. Man geht spazieren, um sich – heiter – mit der Landschaft zu verbinden.

Zurück beim begriff zeigt sich „Landschaft“ als ein Definitionsfeld mit etlichen Ebenen, die teilweise parallel existieren (Schubladen, gefüllt mit Bedeutungsmustern), teilweise nebeneinander ruhen, sich Ebenen aber auch schneiden und/oder begrenzen.

Eine dieser Begriffsebenen adressiert die rechtlich-soziale Organisation einer bestimmten Raumausdehnung.
Die nächste Ebene betrachtet die natürlich-ökologischen Beziehungen – aufgespannt auf eine ebenfalls erst zu bestimmende Raumgröße. Zu dieser Ebene muss man anmerken, dass die Ökologie-Diskussion als „Schutz von wichtigen Ökosystemen“ den Menschen rein als Störfaktor sieht. Gleichzeitig ist diese Betrachtungsebene, dokumentiert durch den Siegeszug der GRÜNEN, als „Mainstream-Meinung“ angekommen. Allerdings ist diese Mensch-Umwelt-Beziehung eher neurotisch unud destruktiv angelegt. Er schädigt sie. Mögliche Rückgaben und Echos von ihr werden nicht oder nur marginal diskutiert.

Weiter kann man Landschaft als Gesamtheit von Lebensäußerungen sehen, die miteinander interagieren. Hier kommen dann auch zeitlich-historische Aspekte zum tragen.

Und wieder gleichzeitig ist Landschaft ein technischer Begriff für eine bestimmte Art der Weltplanung und -gestaltung und -ansicht. In diesem Begriffsbündel findet sich die Stadtplanung, wobei die Stadt als Landschaft inzwischen ein ganz eigenes Forschungsfeld darstellt. Es ist seit dem Anfang des 20. Jhdts legitim, das zusammengesetzte Suffix „Landschaft“ auch als „Stadtlandschaft“ zu erweitern. Dementsprechend ist „Landschaft“ selbst ein generischer Begriff, den sowohl Bewohner, Nicht-Bewohner und distanzierte Untersucher je nach Aufgabenziel anders begrenzen und betrachten können.

Wie man sieht, ist „Landschaft“ ein Arbeitsbegriff von hoher Gebrauchsfähigkeit, der ganz verschiedene Inhalte umfassen und klassifizieren kann. Über diesen Ein- und Ausschluss von

Interessant ist, dass man dem begriff Landschaft auch mühelos das Fremdwort -ressourcen anhängen kann: Landschaftsressourcen. Das klingt so, als ob „die Landschaft stetig liefert“ – aber was genau? Boden etwa ist kein herstellbares Gut. (2013/feb/04)


Auseinandersetzung mit dem Wort. Aufbau eines Think-Tanks dazu. Treffen in Neckarrems.


Landschaft: Die Umgebung, aber welche? Biologische Landschaften sind hunderte von Kilometern groß, persönliche Landschaften sind oft nur: Bett, Küche, Job, Kneipe. Dazwischen liegen viele verschiedene Horizonte

Heuristik: Wortwurzel vom Götterboten Hermes, der Nachrichten überträgt. Lehre von der Erkenntnisfähigkeit und -herstellung zwischen Individuen und Gruppen. Wer erkennt was? Heuristik untersucht auch Erlebnishorizonte und innere Verarbeitungsprozesse.

Verbindung: Wir leben immer und überall in Landschaft, oder zumindest: Umgebung. Diese Landschaft ist aber auch zu einem großen Teil qua Defintion gegeben. Definiert von Einzelpersonen, von Gruppen oder politisch-statlichen Verbänden. Was können wir darin sehen? Wie können wir in dieser Umgebung selbstbestimmt und frei, kreativ und nachhaltig sein?

Die Ebene der Suche ist immer an den Rändern dunkel, aufregend und zweifelhaft: Landschaftsheuristik als Suche

im www:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Eisel – Theoretiker und Kartograph, Heuristische untersuchungen zur Landschaftsplanung – leider fast keine Unterlagen. Aber er hat eine ein gute LINKLISTE:

Dann

Ebene der Nachhaltigkeit: Institut für Nachhaltigkeitsforschung

Das Institut für Nachhaltigkeitssteuerung (INSUGO) betreibt wissenschaftliche Forschung, akademische Lehre und Praxistransfer zu Themen der öffentlichen Nachhaltigkeitssteuerung.
Im Mittelpunkt steht die Frage: Durch welche öffentlichen Institutionen und Regelungssysteme kann das normative Ziel der Nachhaltigkeit in einer komplexen und pluralen Gesellschaft erreicht werden? http://www.leuphana.de/institute/insugo.html

Ebene der Planung Akademie für Raumforschung und Landesplanung

Wo Menschen leben, beeinflussen sie ihre Umwelt. Sie wohnen, arbeiten, gehen zur Schule und kaufen ein, sie reisen, brauchen Energie, Wasser und medizinische Versorgung. Sie produzieren Güter und verursachen Abfall.

All dies geschieht tagtäglich im Raum. Er wird genutzt, gestaltet, zerstört und im sozialen Miteinander neu gebildet. Unterschiedliche Interessen konkurrieren um die Nutzung des Raums und seiner Ressourcen.

Damit diese Veränderungen für alle Beteiligten gleichermaßen verträglich, ökologisch sinnvoll und dennoch zukunftsorientiert ablaufen können, bedürfen sie der räumlichen Forschung, Planung und Entwicklung.
Wer wir sind

Die Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL), Leibniz-Forum für Raumwissenschaften, ist eine selbständige und unabhängige raumwissenschaftliche Einrichtung öffentlichen Rechts von überregionaler Bedeutung und gesamtstaatlichem wissenschaftspolitischem Interesse.

Die ARL ist ein Netzwerk von Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Praxis, die sich ehrenamtlich in der Akademie engagieren. Sie ist die Plattform für die inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis zu allen wichtigen räumlichen Fragestellungen.

Die ARL erforscht den Raum in seiner physischen Struktur und als Ergebnis gesellschaftlicher Prozesse und analysiert die Möglichkeiten einer nachhaltigen Raumentwicklung.

Sie führt in der Forschung die Bereiche Wirtschaft, Soziales, Ökologie und Kultur zusammen und gewinnt dadurch eine innovative, ganzheitliche Perspektive .
für eine überzeugende und unabhängige wissenschaftliche Beratung von Politik, Verwaltung und Gesellschaft sowie für die Aus- und Weiterbildung.

(OFFEN und ERGÄNZUNGSWÜRDIG)