Screencasts planen - der Zeitfaktor


Bewegtbild in der Technischen Redaktion oder im Marketing ist Trumpf. Was sich bewegt, wird gerne gesehen. So hat das Marketing von SAP herausgefunden, dass Video-Links in Newslettern bis zu 39mal häufiger angeklickt werden, als „normale“ Links.

Aber wie aufwändig ist es, einen guten Screencast zu drehen?

Jede Filmminute mal 200 ergibt Ihre Arbeitszeit

Ein Video soll ein User-Problem aufnehmen und lösen und später im Netz oder auf Messen für uns werben. Das Problem: „Kurz mal filmen“ geht nicht. Das haben schon Tausende versucht. Das Ergebnis sieht immer nach „Kurz mal gefilmt“ aus. Lehrfilme – auch solche, die am Rechner entstehen – haben etwa einen Erstellungsfaktor von 1 zu 200. Je Minute Film ergeben 200 Minuten Arbeit. Mindestens.

Beginnt man etwa eine Filmreihe neu und muss seine Umgebung (Grafik, Tonality, Branding, etc.) erst aufbauen, kann man für das erste Video locker eine Woche rechnen. All inclusive fdann: planen, filmen, überarbeiten, publizieren, einbinden.

Wer gute, wirtschaftlich sinnvolle Filme als Türöffner, Belegexemplar, Portrait oder Einführung mit langem Nutzen und hoher Qualität wünscht, arbeitet Tage daran. Das Unternehmensvideo ist ein wirklich wertvolles Gut. Später sinkt dann die Ratio – auf die genannten 1:200 die sind fix und absolute Unterkante.

Denn jeder Screencast beginnt mit den ersten Fragen zur Positionierung und dem Lernziel des Films. Es muss unbedingt vorher auf allen Entscheidungsebenen klar sein, wie das Video aussehen soll und wozu es genutzt wird. Das bedeutet eben auch Meetings und Rücksprachen vorher zu halten.

Im Tandem voran: Sprecher-Skript und Zeitplan

Diese Übereinkünfte fließen ins Sprecher-Skript ein, das wiederum vom Zeit-Kostenplan gesteuert wird. Im letzteren findet man das Ziel des Videos, den Stilentwurf für die Grafik, Angaben zum Musikbett, die Planung der einzelnen Abschnitte und Einzelschritte, Ansprechpartner und Deadlines. Alle Einzelschritte des Videos (Effekte und Ereignisse) finden sich im Sprecher-Skript, das damit das zentrale Drehbuch darstellt.

Mit diesem Drehbuch startet man und nimmt Rohmaterial auf. Dann beginnt die Montage und der Schnitt passend zur zunächst improvisierten Sprecherstimme, die das Tempo des Films vorgibt. Mit einem ungefähren Rohschnitt startet die Postproduktion. In weiteren Versionen folgen Zooms, Animationen und Zusatzgrafik, sowie Rehearsals der fertig gestellten Teile. Der Vor- und Nachspann wird erstellt, das Musikbett eingerichtet, und die Klangqualität reguliert. Das nunmehr fertiggestellte Video wird nach finaler Freigabe zum Überspielen in andere Formate optimiert.

Wer nicht großzügig verteilt, verschenkt großzügig Geld

Nun gilt es, das entstandene Video zu verteilen – über die großen Spieler des Internets oder eigene Kanäle. Wer viel wirbt, bekommt viele Klicks. Wer jetzt ruhig bleibt, verschenkt Arbeitszeit und Geld. Immerhin hat ein 3-Minuten-Video runde zwei Tage Arbeitszeit gekostet.
Doch der erste Klick des Interessenten ist kein Selbstläufer: Anleitungs- und Lernfilme müssen unterhaltend und authentisch zugleich sein, um den Zuschauer bei der Stange zu halten. Nur das zählt.

Steigt der Zuschauer zu früh aus, dann war alles Video umsonst. Schlimmer noch – man gilt so schnell als schräg oder langweilig. Wie also schafft man es, komplizierte Technik unterhaltsam und komprimiert in das Bewegtbild zu bringen?

Die Antwort ist: Es kommt darauf an. Gerne berate oder unterstütze ich Sie bei dieser Herausforderung.

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