Das Internet-Rabbithole entführt einen zum 37C3 in Hamburg und dort in die Lightning Talks. In einem davon (2023-12-28), spricht Web-Legende Martin Hamilton über eine bessere Art, das Netz zu durchsuchen. Er adressiert damit ein echtes Problem von Wissenschaftlerinnen und interessierten Bürgern, nämlich die spürbar sinkende Durchsuchbarkeit des modernen Internets (Cory Doctorow: Enshittification). Die Suchergebnisse der großen Player werden immer schlechter. Dies durch die schiere Masse an Webseiten, der zunehmenden Werbung, den automatisch generierten Inhalten und KI-Halluzinationen. Spezielle KI-Suchen (i.e. Perplexity.ai) sind klarer und konziser, aber der dafür notwendige, exorbitante Energiebedarf, ist eine ökologische Vollkatastrophe.
Gibt es einen dritten Weg, um als Privatperson zu guten Suchergebnissen zu kommen? Hamilton stellt in seinem Vortrag seine selbst zusammengestellte Suchlösung als Alternative vor.

RSS und XML statt Google?
Er verwendet dabei wohl vorwiegend das gute alte RSS bei den Nachrichtenquellen seiner Wahl und addiert dazu Angaben von XML-Sitemaps, sowie von bestehenden Datenkatalogen des Web. So wie ich das verstanden habe, macht er dann in einem Docker-Image auf der eigenen Festplatte Digital-Voodoo: Notiert wird ein mysteröses SEAXN-Plugin, das aus diesen Feeds (und noch anderen Quellen) eine Meta-Datei (oder ad-hoc Datenbank ?) erstellt, die dann gut zu durchsuchen ist. Alles schön. Nur sagt die wissenschaftliche Suchmaschine Es gibt kein spezifisches „SEAXN-Plugin“ für Docker-Container. Möglicherweise liegt hier ein Missverständnis vor. „ Aber es gibt SearXNG, wo es auch eine umfangreiche (oh ja!) Dokumneation gibt
Ich bin nicht ganz ahnungslos, aber das Diagramm besagt gar nichts, die Begriffe scheint es nicht zu geben und der Sprechtext – vergiss es. Ich bin draußen. Was wolle Hamilton??
Ich interessiere mich aber weiterhin für die versprochenen Ergebnisse. Sie sollen – blitzschnell und datenkonform – dann nur von Seiten/Agenten stammen, denen man vertraut und deren Qualität man selbst geprüft hat. Man müsste sie dann auch fortlaufend erweitern oder verändern können, eine interessensgeleitete Suche also.
Das hört sich sehr gut an.
Leider beschreibt Hamilton seine Lösung sagenhaft ungefähr, eher gar nicht. Man meint auch zu spüren, dass er vor allem Podiumszeit genießt, denn von den kostbaren vier Minuten des Talks gehen über anderthalb auf die Beschreibung der guten alten Zeiten drauf.
Medienprojekt: Die Bauanleitung für weniger Beschlagene
Deswegen hier jetzt meine Fragen an die digital beschlagenere Fachcommunity: Wie genau macht er das? Welche Software-Werkzeuge kommen hier wie zum Einsatz und müssen diese dann verbaut werden? Wo liegen eurer Meinung nach die technischen Schwierigkeiten für mich alks Medium-Noob? Und was sind euere Meinung nach die Nachteile der Methode?
Ich würde sehr gerne dafür ein How-to erstellen, das beides abdeckt: Die Websuche als persönliche Aufgabe und die technische Umsetzung nach „Methode Hamilton“, gerne auch weiter diskutiert. Bitte schreibt Ideen, Hinweise & Kommentare als E-Mail an mich, ich baue das dann hier nach & nach hübsch und verständlich ein.
Thanks.