Aufgabe und Herausforderung: Personales Wissensmanagement im digitalen Zeitalter

Freitag, 15. Dezember 2023 | Lesezeit: 2,5 min | Tags: Selbstbildung, Tools for Thought, |

Die Idee, dass man durch eine Ausbildung gebildet wird ist das eine. Das andere ist, dass man nach dem formalen Abschluss seine Bildung selbst weiter in die Hand nimmt. Neben den klassischen externen Bildungsangeboten (Bibliothek, Theater, Seminare, Arbeits- und Lesegruppen, Internet,…) müsste eigentlich auch besprochen werden, wie man all das in ein personales, also internes Wissensmanagement integriert. In den Überlegungen zu diesem Prozess müsste der eigene Rechner, die private IT, eine zentrale Rolle spielen. Denn welche zeitgemäße Wissensarbeiterin organisiert sich nicht mehr über die heimische Festplatte bzw. deren Erweiterungen wie Smartphone und Cloud? Aber wie geht man hie am besten vor? Welche Strategien und Rituale sind sinnvoll und erprobt?

Dies alles auch unter der Prämisse, dass daheim auch berufsbezogene Lernprozesse initiiert werden, berufliche Bildung stattfindet. Was könnte man aus Sicht der wissenschaftlich begründeten Erwachsenenbildung hierzu sagen?

Verschiedene Perspektiven, die ein solches Feld behandeln müsste, sollen hier zunächst offen gesammelt werden:

Persönliche Lernstrategie

Die Perspektive einer persönlichen Lernstrategie und der kognitiven Prozesse müsste entscheiden, welche Art von Daten man aufnehmen möchte, um diese in einen persönlichen Wissensbestand einzubauen.
Wie wird dieser Einbau vollzogen? Muss man sich fragen, welche Tools und Techniken hierfür benutzt werden. Welche digitalen aber auch papiergestützten Methoden gibt es, um persönlich relevante Daten zu fixieren und später erneut dem Gedächtnis oder einer produzierenden Handlungen zuzuführen, wie etwa einer Publikation oder Präsentation?

Informationsfilterung und der Informationsgewichtung

Hier greifen nun Prozesse der Informationsfilterung und der Informationsgewichtung – ein ausgesprochen wenig beachtete Technik auf dem heimischen Schreibtisch. Weiter ist bekannt, dass eine persönliche Informationsspeicherung etwa im Sinne eines Zettelkastens (aus Papier oder digital) leider stets ein ausgesprochen schwaches Feedback gibt. Das bedeutet, man kann sich aufseiten des Inputs mit dem Sammeln von Informationen durchaus in das berüchtigte Rabbit Hole verlieren. Dies auch, weil ein Zettelkasten alles aufnimmt, aber nichts gewichtet. Aufseiten des Outputs fehlt dieses Feedback ebenfalls – keine Zettelkasten der Welt wird einen Kommentar zu seiner Weiterverwendung tätigen.

Information Bias und kognitive Verzerrungen

Voreinnahmen und kognitive Verzerrungen wie die Verfügbarkeitsheuristik oder der Fehlinformationseffekt können die Art und Weise beeinflussen, wie Menschen Informationen wahrnehmen und speichern. Dazu gehört, dass Daten bevorzugt werden, die bestehende Überzeugungen oder Weltanschauungen bestätigen. Dies führt fast zwangsläufig zu Ungenauigkeiten oder Verzerrungen in persönlichen Wissensbeständen.

Zeitmanagement

Eine weitere Problematik ist das Zeitmanagement. Während digitale Information quasi unbeschränkt eingelagert werden kann, ist das Zeitbudget von Wissensarbeitern oder von jedem Menschen stets beschränkt. Also muss es, wenn es um persönliches Wissensmanagement geht, auch immer darum gehen, mit welchen Zeitkontingenten man plant, arbeitet und auch abschließt.

Technik

Es dürfte auch eine Rolle spielen, inwieweit man mit digitaler Technik vertraut ist. Ob man etwa die Arbeitsweise bzw. Oranisation von Browser-Bookmarks kennt oder wie man Dokumente ablegt und wiederfindet. Wie man off- und online sucht, feststellt, verankert oder auch umwandelt. Gleichzeitig st die Spanne von Kompetenz hier enorm breit. Was ist hier unabdingbar nötig (Untergrenze) und was ist zu viel (Obergrenze)? Und kann oder soll man solche Grenzen überhaupt definieren?

Thematisch benachbart:

Literatur, Notizen, Spaced Repetition als Lern-Workflow

—> tobecontinued

Diesen Artikel kommentieren:

 


zurück zur Blog-Übersicht